Sonntag, 28. Januar 2007

(Ein)Leben in NY - almost impossible without money!

Seit dem letzten Post habe ich recht viel zu erzählen, deshalb unterteile ich mal etwas:
1. Das Wochenende 20./21.1.
Freitagabend
haben wir bei Hauke vorgeglüht, um dann im Culture Club flavoured Wodka zu probieren. Pfui Geier! Der Marylin-Monroe-Trip durch NY am Samstag war dann nicht so der Brüller, dafür aber ein Portier in einem Hotel in der Nähe der UN, den wir dabei besucht haben. Er hat sehr interessante Geschichten über Joschka Fischer erzählt, der dort als Außenminister immer mal gastiert hat…
Am Samstagabend wollten wir uns eigentlich schöne Kammermusik anhören. Aufgrund einer Verwechselung der Location mussten wir stattdessen einem Musical beiwohnen. Nach 5 Minuten war klar, warum es kostenlos war. Es ging glücklicherweise nur eine Stunde, also haben wir uns dann noch ekelhaft süße weiße heiße Schokolade von „Dunkin’ Donats“ geholt und im Kino „Perfume – The Story of a Murder“ (so heißt das hier, sonst geht nämlich keiner hin) angeschaut. Wir fanden´s gut, der Rest des Kinos hatte sich von der Mörderstory aber wahrscheinlich was anderes erhofft…
Sonntagnachmittag haben wir uns durch die „New York Public Library“ führen lassen – schon beeindruckend – 88 Meilen Bücher, die zur optimalen Platzausnutzung nach Größe sortiert werden. Allerdings müssen sich DB und Albertina keinesfalls verstecken – Größe ist nicht alles! Abends sind wir russisch essen gewesen – sehr lecker! Genau wie das russische Bier. Warum die Kneipe allerdings mit Palmenblättern geschmückt war, blieb uns ein Rätsel. Aber bunter Mischmasch ist eben typisch für New York. Genau wie die unerwartete Freundlichkeit einiger New Yorker, mit der man im Großstadtwusel einfach nicht rechnet. So hat mich ein Kanadier durch halb Manhattan bis zu eben dieser Kneipe begleitet, obwohl ich ihn einfach nur nach der Subway-Station gefragt habe.
Resümee der ersten Woche: In NY lebt man sehr intensiv. Ob man will oder nicht. Und man muss sich dazu nur wenig motivieren, das übernimmt die Stadt. Sie feuert einen ständig an! Wichtige Hilfe dabei: die Subway, mit der man unkompliziert und jederzeit jeden Punkt von Manhattan erreichen kann.


2. Ein Kollege bei der HVB – völlig neue Horizonte!
Nicht schlecht gestaunt habe ich über einen meiner HVB-Kollegen hier in NY. Er ist fünfzig, Schweizer, und macht einen sehr ausgeglichenen, freundlichen Eindruck. Wie die Schweizer eben so sind. Nur dass er es in der Schweiz gar nicht so toll findet, sondern schon ein paar Jahre mit seiner Familie in Australien gelebt hat, jetzt in Connecticut wohnt (nördlich von NY am Meer) und sich als nächste Station seines Lebens Asien vorstellen könnte. Er will aber noch warten, bis seine Kinder aus dem Teenager-Alter raus sind. Noch mal zur Erinnerung, er ist fünfzig!!!

3. Das Wochenende 27./28.1.
Freitag: obligatorischer Start – Eintauchen ins Manhattaner Nachtleben: Die 20er-Jahre-Bar war sehr interessant, aber auch genau so voll! Wir sind also noch auf der Suche nach echten Geheimtipps…

Samstag waren wir im Guggenheim-Museum, das sich mit einem Wort beschreiben lässt: kultureller Overload! Thema der Ausstellung war „Spanish-Painting from El Greco to Picasso“. Es waren wirklich interessante Werke dabei, aber um den Inhalt jedes Bildes aufzunehmen, einfach viel zu viele! Entsprechend folgte ein chilliger Abend in der Zinc-Bar, in der meine Mitbewohnerin bis letzte Woche gejobbt hat. Also hab ich den Türsteher doch mal gefragt, ob man da an den 7 Dollar Eintritt was machen kann. Es folgte ein klare Ansage mit rauer Stimme: „Annalisa ist finito!“ Also haben wir brav unseren Eintritt bezahlt, brasilianischer Live-Musik gelauscht und angesichts schon wieder horrender Bierpreise (7 Dollar für 0,33 L) entschieden, dass wir ab sofort zu hause ein wenig vorglühen.
Im Zuge eines unkontrollierbaren Geldausgebe-Verhaltens waren wir Sonntag früh gleich noch Brunchen... es folgt im 4. Punkt der Versuch einer Erklärung:

4. New York und das liebe Geld – schneller zerronnen, als gewonnen!
New York bietet extrem viel, zu dem man nicht „nein“ sagen kann – und es lässt sich das auch ordentlich bezahlen. Nicht nur die Ausgaben für Weggehen und Sightseeing häufen sich, auch beim Einkaufen habe ich, auch unter Einbeziehung der Tax, jedes Mal das Gefühl, mehr zu bezahlen, als auf den Preisschildern stand. Aber ich glaube, wer längere Zeit in NY ist und sich nicht abgewöhnen kann, das ausgegebene Geld zu zählen, sollte besser gleich heimfliegen.
In diesem Sinne werden wir morgen in ein Nobel-Restaurant einrücken, in dem das Essen wohl im Normalfall nicht unter 60 Dollar zu haben ist. Da in NY aufgrund der Kälte aber noch Ruhe vor dem Sturm („Fashion Week“ im Februar, nahendes Frühjahr…) herrscht, gibt es in vielen dieser Restaurants diese Woche noch die Möglichkeit, für 35 Dollar ein vorzügliches Drei-Gänge-Menü zu ergattern. Bin sehr gespannt, ob es meinem Gaumen schmeicheln wird…

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